Soziale Ungleichheit und politische Partizipation in Deutschland
Das Wissenschaftzentrum in Berlin hat eine Studie veröffentlicht, die sich mit Teilhabe und sozialer Ungleichheit in Deutschland befasst. Nachdem im Frühjahr bereits das statistische Bundesamt eine wachsende soziale Ungleichheit hinsichtlich der Einkommensverteilung in Deutschland dokumentiert hat, geht die Studie auf dieser Grundlage noch einen Schritt weiter. Sie untersucht, wie sich die Beteiligung von benachteiligten Bevölkerungsgruppen im Hinblick auf politische Partizipation in den letzten Jahren verändert hat. Der Autor fördert wenig Erfreuliches zutage. Die Ergebnisse lassen sich kurz so zusammenfassen:
- Wer besser gebildet ist und ein besseres Einkommen hat, beteiligt sich stärker am politischen Prozess.
- Informelles politisches Engagement ist sogar noch stärker die Sache einkommensstärkerer Gruppen.
- Soziale Ungleichheit bei der politischen Partizipation kann die Legitimität demokratischen Regierens schwächen.
Dies wirft einen Schlagschatten auf die Politikverdrossenheit in Deutschland. Gleichzeitig wird aber auch ersichtlich, dass soziale Randgruppen kaum mehr Gestaltungsmöglichkeiten zur Verbesserung der eigenen Lage erkennen und wahrnehmen.
Die vollständige Studie kann man unter http://www.wzb.eu/de/publikationen/wzbrief-zivilengagement nachlesen.