Archiv für Juni 2009
Was ist politisch machbar?
„Soziale Arbeit ist mehr Wert“,
war ein Thema im Herbst 2007, als die neue Gehaltstabelle AVR der Diakonie Bayern eingeführt wurde und dabei die soziale Arbeit immer billiger wurde. Den Mitgliedern vom Berufsverband ( DBSH) ging es damit nicht gut., denn die Arbeit die sie leisten ist weiterhin qualitativ sehr hochwertig. Sparen bringt nur negative Folgen. Folgen, die jedem durch die Presse, über „vernachlässigte Kinder“ in jüngster Zeit bekannt sein dürfte.
So ist es umso erfreulicher dass sich jetzt zu den Werten der Sozialen Arbeit die Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege in Bayern mit den Gewerkschaften verdi, als auch dbb und andere zu Wort melden. Ihre Stimme sollte jetzt laut werden, denn im Oktober 2008 finden in Bayern Landtagswahlen statt. Seit der Föderalismusreform haben sie eine stärkere Bedeutung für die Soziale Arbeit.
Hierzu ein paar Punkte zitiert aus dem Thesenpapiert: (Vgl. auch den Leserbrief, Süddeutsche Zeitung Nr.130 vom Fr.6.7.08,S.50)
1. Der Stellenwert der sozialen Arbeit ist eine zentrale Kulturentscheidung der Gesellschaft
Soziale Arbeit darf kein Tummelplatz für Spekulanten werden. Hilfeleistung ist keine Ware wie ein Industrieprodukt. Auch wenn Wettbewerb gewünscht ist, muss großer Wert auf Kontinuität und Qualität gelegt werden…
2. Verpflichtung zur Qualität und Transparenz sozialer Dienste
Wir Verbände der freien Wohlfahrtspflege verbinden unsere Forderung nach besseren Rahmenbedingungen für die soziale Arbeit mit dem Bekenntnis zur Transparenz unserer Strukturen und zur weiteren Verbesserung der Qualität unserer Arbeit…
3. Gute Arbeit ist ihres Lohnes wert
Beschäftigte in sozialen Diensten üben eine für die Gesellschaft überaus wichtige Arbeit aus. Sie haben ein Recht auf angemessene Vergütung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Diese können nicht von der Kassenlage der öffentlichen Hand abhängig gemacht oder einem Unterbietungswettbewerb im Sinne des billigsten Angebots ausgeliefert werden.“ Als Fachkräfte für soziale Arbeit sollten wir wachsam bleiben, vernetzt denken und Bündnisse bilden. Zersplitterung im Feld der sozialen Arbeit könnte eher das Gegenteil bewirken, was bereits Diakonie und kommunale Arbeitgeber wie Berlin vorgemacht haben. Je mehr berufsfeldbezogene Gruppierungen sich entwickeln ohne sich gewerkschaftlich zu vernetzen, desto desto mehr könnte dies dazu führen, dass sich kein klares Bild für die qualitativen Tätigkeitsmerkmale der Sozialen Arbeit entwickelt. Politik und Gesellschaft müssen uns wahrnehmen, und das ist nur möglich nur, wenn alle Fachkräfte der sozialen Arbeit als Bündnis wahrgenommen werden.
Solidarisieren Sie sich jetzt, profitieren Sie durch die Gemeinschaft mit Berufskollegen, kommen jetzt Sie zum Berufsverband DBSH!“
„Schlüsselkompetenzen der Sozialen Arbeit“ von F. Maus, W. Nodes , D. Röh, Herausgegeben vom DBSH ist 2008 erschienen und kann für 7,50 EURO von den Mitgliedern über den Verband bestellt werden. Im Buchhandel kostet es 9.80EURO
22.6.2008, Anneliese Jungfer, LTK Bayern DBSH